BRILLE
Der Optiker darf bei Kindern beim 1.Mal keine Brille ohne Ärztliches Rezept machen. Die weiteren Korrekturen darf er selber durchführen.
Inhaltsverzeichnis:
- Warum braucht fast jeder eines Tages eine Brille ?
- Gibt es denn keine Brille für alle Entfernungen ?
- Was ist zu beachten, wenn man zum ersten Mal eine Mehrstärkenbrille trägt ?
- Welche Wirkungen haben Gleitsichtgläser ?
- Können Mehrstärkengläser und Gleitsichtgläser auch mit weiteren Eigenschaften kombiniert werden ?
- Lösung für schwierige Sehaufgaben am Arbeitsplatz: Mehrstärkengläser in Spezialausführung
- Bildschirm-Arbeitsplatz
- Warum braucht fast jeder eines Tages eine Brille ?
- Gibt es denn keine Brille für alle Entfernungen ?
- Was ist zu beachten, wenn man zum ersten Mal eine Mehrstärkenbrille trägt ?
- Welche Wirkungen haben Gleitsichtgläser ?
- Können Mehrstärkengläser und Gleitsichtgläser auch mit weiteren Eigenschaften kombiniert werden ?
- Lösung für schwierige Sehaufgaben am Arbeitsplatz: Mehrstärkengläser in Spezialausführung
- Bildschirm-Arbeitsplatz
Warum braucht fast jeder eines Tages eine Brille ?
Das jugendliche Auge kann sich schnell auf Sehziele in allen Entfernungen einstellen, es akkommodiert. Ab Mitte 40 etwa lässt die Anpassungsfähigkeit im Nahbereich spürbar nach, auch beim gesunden Auge. Erste Anzeichen sind: Sie lesen mit ausgestrecktem Arm. Sie bemerken eine übermässige Anstrengung oder vorzeitiges Ermüden bei Ihrer Lektüre, oder Sie haben plötzlich Schwierigkeiten, einen Faden durchs Nadelöhr zu bekommen. Diese Form der Fehlsichtigkeit nennt man "Alterssichtigkeit" oder "Presbyopie". Das Auge braucht eine Unterstützung. Früher gab es nur eine Möglichkeit: die klassische "Lesebrille" mit Gläsern für scharfes Sehen in der Nähe. Ihr Nachteil: Beim Blick in die Ferne muß man sie abnehmen, sonst hat man ein verschwommenes Bild. Wer schon seit jungen Jahren eine Brille trägt, muss ständig mit zwei Sehhilfen hantieren, mit der für die Ferne und der für die Nähe. |
Gibt es denn keine Brille für alle Entfernungen ?
Doch, die gibt es. In den meisten Fällen lassen sich sog. Mehrstärkengläser verwenden. Damit brauchen Sie nur eine Brille.
Das Zweistärken- oder Bifokalglas ist ein Brillenglas für die Ferne mit einem fast unsichtbaren Zusatzteil für die Nähe.
Das Dreistärken- oder Trifokalglas vereint sogar drei unterschiedliche Korrektionszonen, weil etwa vom 55. Lebensjahr an das Akkommodationsvermögen soweit abgenommen hat, dass für das Sehen in mittlere Entfernungen (50 cm - 1 m) zusätzlich ein Zwischenteil benötigt wird (Abbildung). Durch diesen Bereich können Sie dann z.B. die Auslagen und Preise in den Geschäften klar sehen oder die nähere Umgebung Ihres Arbeitsplatzes. Für die meisten handwerklichen Tätigkeiten ist ebenfalls der mittlere Zusatz unerlässlich. Sie werden ihn auch brauchen, wenn Sie ein Musikinstrument nach Noten spielen.
Doch, die gibt es. In den meisten Fällen lassen sich sog. Mehrstärkengläser verwenden. Damit brauchen Sie nur eine Brille.
Das Zweistärken- oder Bifokalglas ist ein Brillenglas für die Ferne mit einem fast unsichtbaren Zusatzteil für die Nähe.
Das Dreistärken- oder Trifokalglas vereint sogar drei unterschiedliche Korrektionszonen, weil etwa vom 55. Lebensjahr an das Akkommodationsvermögen soweit abgenommen hat, dass für das Sehen in mittlere Entfernungen (50 cm - 1 m) zusätzlich ein Zwischenteil benötigt wird (Abbildung). Durch diesen Bereich können Sie dann z.B. die Auslagen und Preise in den Geschäften klar sehen oder die nähere Umgebung Ihres Arbeitsplatzes. Für die meisten handwerklichen Tätigkeiten ist ebenfalls der mittlere Zusatz unerlässlich. Sie werden ihn auch brauchen, wenn Sie ein Musikinstrument nach Noten spielen.
Was ist zu beachten, wenn man zum ersten Mal eine Mehrstärkenbrille trägt?
Die unterschiedlichen Korrektionszonen sind so angeordnet, dass der Blick automatisch durch den Bereich fällt, der für die jeweilige Sehaufgabe richtig ist. Faßt man ein entferntes Ziel ins Auge, hebt man den Blick und schaut durch den oberen Teil. Beim Lesen jedoch senkt man ihn und benutzt damit das Feld, das für die Nähe bestimmt ist.
Nur wenn Sie beim Gehen plötzlich direkt vor Ihren Füssen ein Hindernis erwarten, z.B. eine Bordsteinkante oder Stufen, blicken Sie natürlich auch durch den Nahzusatz Ihrer Brille, dann ist das Bild mehr oder weniger unscharf.
Es gilt daher, am Anfang etwas vorsichtig zu sein. Sie werden sich aber in wenigen Tagen daran gewöhnt haben.
Zunächst ungewohnt, jedoch nicht weiter störend sind die Trennkanten beim Übergang von der einen zur anderen Korrektionszone. Sie verursachen zudem einen geringfügigen Bildsprung, den man aber nach kurzer Zeit nicht mehr wahrnimmt.
Die unterschiedlichen Korrektionszonen sind so angeordnet, dass der Blick automatisch durch den Bereich fällt, der für die jeweilige Sehaufgabe richtig ist. Faßt man ein entferntes Ziel ins Auge, hebt man den Blick und schaut durch den oberen Teil. Beim Lesen jedoch senkt man ihn und benutzt damit das Feld, das für die Nähe bestimmt ist.
Nur wenn Sie beim Gehen plötzlich direkt vor Ihren Füssen ein Hindernis erwarten, z.B. eine Bordsteinkante oder Stufen, blicken Sie natürlich auch durch den Nahzusatz Ihrer Brille, dann ist das Bild mehr oder weniger unscharf.
Es gilt daher, am Anfang etwas vorsichtig zu sein. Sie werden sich aber in wenigen Tagen daran gewöhnt haben.
Zunächst ungewohnt, jedoch nicht weiter störend sind die Trennkanten beim Übergang von der einen zur anderen Korrektionszone. Sie verursachen zudem einen geringfügigen Bildsprung, den man aber nach kurzer Zeit nicht mehr wahrnimmt.
Welche Wirkungen haben Gleitsichtgläser?
Im Gleitsicht- oder Progressivglas sind ebenfalls mehrere Stärken, also unterschiedliche Korrektionswerte, kombiniert und zwar ohne Trennkante mit gleitenden Übergängen, daher die Bezeichnung "Gleitsichtglas". Mit einer solchen Brille können Sie von der Ferne bis zur Nähe ohne den Bildsprung der Bifokal- oder Trifokalbrille jede Einzelheit scharf sehen. Die Trennlinien, an denen man äusserlich andere Mehrstärkengläser erkennt, gibt es bei Gleitsichtgläsern nicht. Auf einen kleinen Umgewöhnungsprozess muss man sich jedoch auch hier einstellen: Ausserhalb des Sehkanals entstehen unvermeidbare Unschärfen. Wenn Sie also zur Seite schauen wollen, müssen Sie zum Teil mit dem Kopf den Bewegungen Ihrer Augen folgen. So bleiben Sie automatisch in der richtigen Korrektionszone. |
Können Mehrstärkengläser und Gleitsichtgläser auch mit weiteren Eigenschaften kombiniert werden?
Wie bei jedem anderen Korrektionsglas stehen hier technisch viele Möglichkeiten offen.
1. Zusatzwirkung: Entspiegelung
Die Entspiegelung mindert die störenden Reflexe und erhöht die Lichtdurchlässigkeit. Mit einer "Superentspiegelung" lässt sich die Restreflexion nahezu vollständig beseitigen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist die ästhetisch günstige Wirkung.
2. Zusatzwirkung: Sonnenschutz
Durch absorbierende Gläser kann die Lichtdurchlässigkeit vermindert werden. Außerdem werden die ultravioletten Strahlen absorbiert. Geringfügige Tönungen haben hauptsächlich kosmetische Effekte. Auch eine automatische Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse ist möglich. Die Fachbezeichnung für Gläser, die sich selbsttätig einfärben, heisst "phototrop". Absorbierende Gläser - auch phototrope Gläser mit mehr als 20 % Tönung im aufgehellten Zustand - sollen nicht zum Autofahren in der Dämmerung und bei Nacht getragen werden.
3. Zusatzwirkung: mehr Bruchfestigkeit
In bestimmten Berufen und bei manchen Sportarten ist die Bruchgefahr der Brillengläser erhöht. Die Lösung des Problems: nahezu bruchfeste Gläser aus Kunststoff. Bei gleicher optischer Präzision zeichnen sie sich außerdem durch ihr niedriges Gewicht aus. Sie sind nur etwa halb so schwer wie Silikat-Gläser. Kunststoftgläser verkratzen jedoch leichter, sie könnten aber mit einer Hartschicht versehen werden und haben dann eine für die normalen Tragebedingungen ausreichende Verschleissfestigkeit.
Wie bei jedem anderen Korrektionsglas stehen hier technisch viele Möglichkeiten offen.
1. Zusatzwirkung: Entspiegelung
Die Entspiegelung mindert die störenden Reflexe und erhöht die Lichtdurchlässigkeit. Mit einer "Superentspiegelung" lässt sich die Restreflexion nahezu vollständig beseitigen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist die ästhetisch günstige Wirkung.
2. Zusatzwirkung: Sonnenschutz
Durch absorbierende Gläser kann die Lichtdurchlässigkeit vermindert werden. Außerdem werden die ultravioletten Strahlen absorbiert. Geringfügige Tönungen haben hauptsächlich kosmetische Effekte. Auch eine automatische Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse ist möglich. Die Fachbezeichnung für Gläser, die sich selbsttätig einfärben, heisst "phototrop". Absorbierende Gläser - auch phototrope Gläser mit mehr als 20 % Tönung im aufgehellten Zustand - sollen nicht zum Autofahren in der Dämmerung und bei Nacht getragen werden.
3. Zusatzwirkung: mehr Bruchfestigkeit
In bestimmten Berufen und bei manchen Sportarten ist die Bruchgefahr der Brillengläser erhöht. Die Lösung des Problems: nahezu bruchfeste Gläser aus Kunststoff. Bei gleicher optischer Präzision zeichnen sie sich außerdem durch ihr niedriges Gewicht aus. Sie sind nur etwa halb so schwer wie Silikat-Gläser. Kunststoftgläser verkratzen jedoch leichter, sie könnten aber mit einer Hartschicht versehen werden und haben dann eine für die normalen Tragebedingungen ausreichende Verschleissfestigkeit.
Lösung für schwierige Sehaufgaben am Arbeitsplatz: Mehrstärkengläser in Spezialausführung
Viele Berufe stellen besonders hohe Anforderungen an die Augen, die mit der Brille, mit der man sonst gut zurechtkommt, nicht zu erfüllen sind. Daher wurden unzählige Variationen entwickelt, die auf spezielle Tätigkeiten zugeschnitten sind. So ist es z.B. möglich, dass die Nahkorrektion im oberen Teil des Glases angeordnet ist oder dass die Zone für die mittlere Distanz den grössten Raum einnimmt.
Die nachlassende Akkommodationsfähigkeit ist heute wirklich kein Sehproblem mehr - es lässt sich durch die entsprechende Brille immer beheben.
Viele Berufe stellen besonders hohe Anforderungen an die Augen, die mit der Brille, mit der man sonst gut zurechtkommt, nicht zu erfüllen sind. Daher wurden unzählige Variationen entwickelt, die auf spezielle Tätigkeiten zugeschnitten sind. So ist es z.B. möglich, dass die Nahkorrektion im oberen Teil des Glases angeordnet ist oder dass die Zone für die mittlere Distanz den grössten Raum einnimmt.
Die nachlassende Akkommodationsfähigkeit ist heute wirklich kein Sehproblem mehr - es lässt sich durch die entsprechende Brille immer beheben.
Bildschirm-Arbeitsplatz
Bildschirmarbeitsplatz - eine beson-dere Belastung für die Augen?
Mit der zunehmenden Bedeutung moderner Technik haben sich in allen Bereichen des Lebens die Anforderungen an unsere Sehschärfe verändert: im Strassenverkehr, im Haushalt und im Berufsleben. Mechani-sierung und Automation von Arbeitsprozes-sen führen dazu, dass der Anteil der Arbeitsplätze mit vorwiegend körperlicher Beanspruchung ständig abnimmt. Gleichzei-tig wachsen die Anforderungen an die menschliche Fähigkeit zur Aufnahme wie auch zur Verarbeitung und Erstellung von Informationen. Die Augen tragen dabei die Hauptverantwortung, die allerdings zur Be-lastung wird, wenn wir nicht für ihre Gesund-heit, die Erhaltung ihrer Sehschärfe und für die jeweils optimalen Sehbedingungen sor-gen. Das gilt auch für die Arbeit am Bild-schirm.
Um jedoch eine Überanstrengung der Augen zu vermeiden, müssen am Bildschirmarbeits-platz spezielle Voraussetzungen erfüllt wer-den. Das gilt sowohl für die Einrichtung als auch für die Nutzung dieses Arbeitsplatzes.
Der Ausschuss “Arbeitsmedizin” der Verwal-tungsberufsgenossenschaft, dem auch Augenärzte beratend angehören, hat ver-schiedene Sicherheitsregeln zur Ergonomie des Bildschirmarbeitsplatzes sowie Richtli-nien zur Vorsorgeuntersuchung von Beschäftigten an Bildschirmarbeitsplätzen (“Grundsatz G 37”) erlassen, die die Bild-schirmarbeitsverordnung ergänzen.
Durch Einhaltung dieser Regeln soll ein beschwerdefreies Arbeiten am Bildschirm ermöglicht werden.
Mit der zunehmenden Bedeutung moderner Technik haben sich in allen Bereichen des Lebens die Anforderungen an unsere Sehschärfe verändert: im Strassenverkehr, im Haushalt und im Berufsleben. Mechani-sierung und Automation von Arbeitsprozes-sen führen dazu, dass der Anteil der Arbeitsplätze mit vorwiegend körperlicher Beanspruchung ständig abnimmt. Gleichzei-tig wachsen die Anforderungen an die menschliche Fähigkeit zur Aufnahme wie auch zur Verarbeitung und Erstellung von Informationen. Die Augen tragen dabei die Hauptverantwortung, die allerdings zur Be-lastung wird, wenn wir nicht für ihre Gesund-heit, die Erhaltung ihrer Sehschärfe und für die jeweils optimalen Sehbedingungen sor-gen. Das gilt auch für die Arbeit am Bild-schirm.
Um jedoch eine Überanstrengung der Augen zu vermeiden, müssen am Bildschirmarbeits-platz spezielle Voraussetzungen erfüllt wer-den. Das gilt sowohl für die Einrichtung als auch für die Nutzung dieses Arbeitsplatzes.
Der Ausschuss “Arbeitsmedizin” der Verwal-tungsberufsgenossenschaft, dem auch Augenärzte beratend angehören, hat ver-schiedene Sicherheitsregeln zur Ergonomie des Bildschirmarbeitsplatzes sowie Richtli-nien zur Vorsorgeuntersuchung von Beschäftigten an Bildschirmarbeitsplätzen (“Grundsatz G 37”) erlassen, die die Bild-schirmarbeitsverordnung ergänzen.
Durch Einhaltung dieser Regeln soll ein beschwerdefreies Arbeiten am Bildschirm ermöglicht werden.
Machen Sie Gebrauch von der Möglich-keit, Ihre Augen bei Ihrem Augenarzt un-tersuchen zu lassen, damit Sehfehler rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.
Der Bildschirm ist an einem modernen Büroarbeitsplatz nicht mehr wegzudenken. Daher ist es notwendig, dass jeder im Büro Tätige heute mit den wichtigsten Richtlinien für den Bildschirmarbeitsplatz vertraut ist.
Wie sieht der optimale Bildschirm-arbeitsplatz aus und was kann man selber verbessern?
Die Lichtverhältnisse spielen eine ganz ent-scheidende Rolle. Eine zu hohe Beleuch-tungsstärke erschwert die Sehwahrnehmung; bei einer zu niedrigen vermindert sich die Sehschärfe. Tageslicht gilt allgemein für jeden Arbeitsplatz als optimale Beleuchtung. Für Arbeitsplätze im Fensterbereich kann es aber unter Umständen zu hell sein. In diesem Fall helfen Vorhänge oder Jalousien.
Um die erfolgreiche Beleuchtungsstärke zu erreichen - der Idealwert liegt im Bereich zwischen 400 und 600 Lux -, kann man in der Regel auf Kunstlicht nicht verzichten. Farbige Leuchtkörper sind grundsätzlich zu vermeiden, ebenso "nackte" Leuchtstoff-röhren und andere Leuchtkörper, die Blend-effekte hervorrufen. Sofern die Leuchten nicht in die Decke eingelassen sind, sollten sie längs zur Blickrichtung installiert sein. Besonders bewährt haben sich Prismen-und Rasterleuchten, da sie unter anderem auch für gleichmässige Lichtverteilung sorgen.
Häufig sind Reflexe auf dem Bildschirm Ursache für Beschwerden. Sie entstehen zum Beispiel durch ein hinter dem Mitarbeiter liegendes Fenster, das sich zwangsläufig auf der Bildschirmfläche spiegelt. Auch sehr helle Wände und Möbeloberflächen können Spiegelungen hervorrufen, die sich störend auswirken.
Der Bildschirm ist an einem modernen Büroarbeitsplatz nicht mehr wegzudenken. Daher ist es notwendig, dass jeder im Büro Tätige heute mit den wichtigsten Richtlinien für den Bildschirmarbeitsplatz vertraut ist.
Wie sieht der optimale Bildschirm-arbeitsplatz aus und was kann man selber verbessern?
Die Lichtverhältnisse spielen eine ganz ent-scheidende Rolle. Eine zu hohe Beleuch-tungsstärke erschwert die Sehwahrnehmung; bei einer zu niedrigen vermindert sich die Sehschärfe. Tageslicht gilt allgemein für jeden Arbeitsplatz als optimale Beleuchtung. Für Arbeitsplätze im Fensterbereich kann es aber unter Umständen zu hell sein. In diesem Fall helfen Vorhänge oder Jalousien.
Um die erfolgreiche Beleuchtungsstärke zu erreichen - der Idealwert liegt im Bereich zwischen 400 und 600 Lux -, kann man in der Regel auf Kunstlicht nicht verzichten. Farbige Leuchtkörper sind grundsätzlich zu vermeiden, ebenso "nackte" Leuchtstoff-röhren und andere Leuchtkörper, die Blend-effekte hervorrufen. Sofern die Leuchten nicht in die Decke eingelassen sind, sollten sie längs zur Blickrichtung installiert sein. Besonders bewährt haben sich Prismen-und Rasterleuchten, da sie unter anderem auch für gleichmässige Lichtverteilung sorgen.
Häufig sind Reflexe auf dem Bildschirm Ursache für Beschwerden. Sie entstehen zum Beispiel durch ein hinter dem Mitarbeiter liegendes Fenster, das sich zwangsläufig auf der Bildschirmfläche spiegelt. Auch sehr helle Wände und Möbeloberflächen können Spiegelungen hervorrufen, die sich störend auswirken.
Um übermässige Kontrastsprünge zu vermei-den, sollten Wände und Möbel im Bereich des Arbeitsplatzes einen mittleren Reflexi-onsfaktor (z.B. Beige) haben. Auf dem Bild-schirm haben auch kleinste Reflexe grosse Bedeutung, weil man unbewusst die Körperhaltung einnimmt, durch die man ihnen am besten ausweichen kann. Aus einer dadurch bedingten ständigen Fehlhal-tung können Muskelverspannungen resul-tieren, die zu Kopfschmerzen bis hin zu Haltungsschäden führen. Solche Reflexe entstehen unter Umständen auch durch weisse oder kontrastreiche Kleidung.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für ermüdungsfreies Sehen ist die richtige Ent-fernung zwischen Auge und Bildschirm. Dabei liegt der individuelle Entfernungsab-stand zwischen 50 bis 80 cm. Dieser Entfer-nungsbereich ist im eigenen Interesse un-bedingt einzuhalten. Ein guter Kontrast steigert die Sehschärfe. Stellt man jedoch den Bildschirmuntergrund schwarz ein, dann wird die Blendung des hellen Umfeldes ausserhalb des Monitors unangenehm erhöht. Zeichengrösse, Farbe sowie die Helligkeit des Untergrundes sind bei modernen Geräten bereits auf optimale Sichtbarkeit eingerichtet, können aber nach dem eigenen Empfinden individuell ange-passt werden. Die Anordnung des Bildschirmes ist abhängig von der Arbeitsaufgabe. Die Bildschirmober-kante sollte nicht über Augenhöhe hinaus reichen. Eine leichte Blickneigung von etwa 30 Grad wird im Allgemeinen als besonders angenehm empfunden - grösser jedoch darf der Neigungswinkel nicht sein. |
Ergonomisch richtige Grundhaltung
Sehraum
Greifbereich
|
Eine beträchtliche Arbeitserleichterung er-reicht man durch einen geeigneten Beleg-halter, der möglichst der Grösse der meist-verwendeten Vorlage entsprechen und mit einer matten Oberfläche ausgestattet sein sollte.
Ausgehend von der empfohlenen Tischhöhe von 720 mm, sollte für die Beine ein Min-destspielraum von 650 mm Höhe gewähr-leistet sein. Auch bei der Tischoberfläche muss unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Reflexe entstehen können. Als Sitz eignet sich am besten ein höhen-verstellbarer Drehstuhl oder Drehsessel. Ein in der Höhe verstellbarer Arbeitstisch ist zu empfehlen, wenn Bildschirmarbeitsplätze regelmässig von Personen unterschiedlicher Körpergrösse besetzt werden.
Ausgehend von der empfohlenen Tischhöhe von 720 mm, sollte für die Beine ein Min-destspielraum von 650 mm Höhe gewähr-leistet sein. Auch bei der Tischoberfläche muss unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Reflexe entstehen können. Als Sitz eignet sich am besten ein höhen-verstellbarer Drehstuhl oder Drehsessel. Ein in der Höhe verstellbarer Arbeitstisch ist zu empfehlen, wenn Bildschirmarbeitsplätze regelmässig von Personen unterschiedlicher Körpergrösse besetzt werden.
Ergonomie am Arbeitsplatz
gute Blendungsabgrenzung
Arbeitspausen
Jede konzentrierte Arbeit erfordert Phasen der Entspannung. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Erholungswert einer Pause keineswegs mit ihrer Länge steigt. Im Gegenteil: Mehrere kurze Pausen sind wirkungsvoller als eine lange. Dabei muss selbstverständlich berücksichtigt werden, dass jede andere Betätigung im normalen Arbeitsablauf ebenfalls einen Erholungsausgleich schafft. Wer zum Beispiel über den Bildschirm nur für kurze Zeit Daten abruft, die er dann am Schreibtisch weiterverarbeitet, belastet dadurch seine Augen weniger als ein Mitarbeiter, der ausschliesslich auf den Dialog mit dem Bildschirm angewiesen ist. Dement-sprechend müssen sich die Erholungspau-sen für die Augen diesen individuellen An-forderungen anpassen.
Jede konzentrierte Arbeit erfordert Phasen der Entspannung. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Erholungswert einer Pause keineswegs mit ihrer Länge steigt. Im Gegenteil: Mehrere kurze Pausen sind wirkungsvoller als eine lange. Dabei muss selbstverständlich berücksichtigt werden, dass jede andere Betätigung im normalen Arbeitsablauf ebenfalls einen Erholungsausgleich schafft. Wer zum Beispiel über den Bildschirm nur für kurze Zeit Daten abruft, die er dann am Schreibtisch weiterverarbeitet, belastet dadurch seine Augen weniger als ein Mitarbeiter, der ausschliesslich auf den Dialog mit dem Bildschirm angewiesen ist. Dement-sprechend müssen sich die Erholungspau-sen für die Augen diesen individuellen An-forderungen anpassen.
So gibt es auch keine festgelegten Regeln, sondern nur Empfehlungen für Erholungs-phasen, die sich nach der tatsächlichen Dauer der Bildschirmarbeit richten sollten.
Zum Energieauftanken empfiehlt sich Bewe-gung in frischer Luft. Wer seinen Arbeitstag am Bildschirm verbringt, sollte am Abend und am Wochenende "abschalten" und die Freizeit für sportliche Aktivitäten nutzen. Schwimmen zum Beispiel bekommt den vom langen Sitzen beanspruchten Rücken-und Nackenmuskeln besonders gut.
Sehen und Sehhilfen am Bildschirm-arbeitsplatz
Gesunde Augen und eine gute Sehschärfe sind die wichtigsten Voraussetzungen, um den Anforderungen der Bildschirmarbeit gewachsen zu sein. Wer am Bildschirm tätig ist, sollte sich grundsätzlich vom Augenarzt untersuchen lassen. Häufig können eine exakt angepasste Brille oder Kontaktlinsen die Arbeit wesentlich erleichtern.
Für Betriebe gelten hinsichtlich der Seh-schärfe sogar exakt definierte Vorschriften: Im Untersuchungsgrundsatz "G 37 - Bild-schirmarbeitsplätze" der gewerblichen Be-rufsgenossenschaften werden folgende Prüfungen des Sehvermögens festgelegt:
- Sehschärfe
- beidäugiges Sehen
- Farbsinn
- zentrales Gesichtsfeld
Der Grundsatz "G 37 - Bildschirmarbeits-plätze" der gewerblichen Berufsgenossenschaft besagt, dass Mitarbeiter ohne weiteres für diese Aufgabe geeignet sind, die auf beiden Augen 0,8 der normalen Sehschärfe erreichen. (Als normale Sehschärfe bezeich-net man den Wert 1,0 beiderseits.) Häufig liegt die Sehschärfe noch darüber.
Zeigt sich beim sogenannten Siebtest, dass die vorgeschriebene Sehschärfe nicht er-reicht wird, so ist eine ausführlichere augenärztliche Untersuchung erforderlich. In den meisten Fällen kann die Fehlsichtigkeit mit einer entsprechenden Brille oder mit Kontaktlinsen korrigiert werden. Wenn die Möglichkeit nicht besteht oder keine zufrie-den stellenden Verbesserungen zu erreichen sind, muss der Augenarzt entscheiden, ob dem Betreffenden die Arbeit am Bildschirm möglich ist. Eine vom Augenarzt zu begrün-dende absolute Nichteignung kommt jedoch äusserst selten vor.
Mit zunehmendem Alter nimmt die natürliche Nah-Sehschärfe ab. Das ist eine ganz nor-male Entwicklung, hervorgerufen durch die nachlassende Akkommodation, also die Fähigkeit der Augen, sich auf nähere Ziele einzustellen. Dieser Prozess beginnt etwa mit dem 40. Lebensjahr und schreitet konti-nuierlich fort bis zu einer Sehschärfen-minderung beim Nahsehen von über 50 Prozent. Wenn keine krankhaften Verän-derungen des Auges hinzukommen, lässt sich diese Alterssichtigkeit (Presbyopie) mit entsprechenden Brillen immer korrigieren.
Da das Auge dazu neigt, mangelnde Sehschärfe durch grössere Anstrengung sei-nes Sehapparates zu kompensieren, wir vielen Menschen gar nicht bewusst, dass ihre Sehfähigkeit nachlässt. Sie leiden dann "nur" unter den Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen und schnellere Ermüd-barkeit.
Im Grundsatz "G 37 - Bildschirmarbeits-plätze" sind für alle Mitarbeiter, die einen Bildschirm benutzen, Nachuntersuchungen im Abstand von fünf Jahren festgelegt. Mit fortschreitendem Lebensalter verkürzen sich die Untersuchungs-Intervalle auf drei Jahre.
Auch die Fähigkeit, räumlich zu sehen, spielt an diesem Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Besteht ein latentes, dass heisst ein unter-drücktes und normalerweise nicht sichtbares Schielen (Heterophorie), können bei Anstren-gung und Ermüdung Doppelbilder auftreten.
Im Extremfall sieht man sogar vorüber-gehend nur noch mit einem Auge, weil das andere so weit in eine Schielstellung ab-weicht, dass im Gehirn das von diesem Auge aufgenommene Bild unterdrückt wird.
Da die Arbeit am Bildschirm mit ständigem Blickwechsel zwischen Monitor und schrift-licher Vorlage verbunden ist, kommt der Beweglichkeit der Augen besondere Bedeu-tung zu, d.h. es sollte keine Störung in der Zusammenarbeit der Augenmuskeln vorlie-gen. In einem solchen Fall können störende Doppelbilder auftreten.
Farbfehlsichtigkeit schliesst die Arbeit an den heute üblichen farbigen Bildschirmen nicht aus. Programme sind auch für Personen mit Farbsinnstörungen bedienbar, da Farbe in der Regel nicht einziges Erkennungsmerkmal st. Lediglich für Aufgaben, bei denen es auf farbliche Gestaltung ankommt oder Mehrfar-bigkeit zur Unterscheidung dient, sollte eine normale Farbtüchtigkeit gegeben sein, da stärkere Störungen in diesem Bereich zur Farbvertauschung und damit zu möglichen Fehlern führen. Im Gegensatz zu Brechungs-fehlern des Auges lassen sich Farbsinn-störungen durch Sehhilfen nicht beheben.
Welche Eigenschaften muss eine Brille für die Bildschirmarbeit haben?
Bevor die Akkommodation (natürliche Nah-einstellung) nachlässt, ist die normale Brille auch für die Sehanforderungen am Bild-schirm geeignet. Das Gleiche gilt für Kontakt-linsen.
Bei fortgeschrittener Alterssichtigkeit (Pres-byopie) kommt man mit einer "Lesebrille" oder mit Zweistärkengläsern, die im unteren Bereich die zum Lesen erforderliche Seh-schärfe vermitteln, nicht mehr aus, weil die Distanz vom Auge zum Bildschirm oder zur Textvorlage eine andere als beim Lesen von Schriftstücken ist. Je weniger sich das Auge auf Entfernungsunterschiede einstellen kann, je geringer also die Akkommodationsbreite wird, um so mehr kommt es darauf an, dass die Korrektionswerte der Gläser exakt auf die für die Arbeit am Bildschirm erforderlichen Sehdistanzen abgestimmt sind. Verschiede-ne Hersteller haben sogar besondere Gleitsichtgläser für den Bildschirmarbeitsplatz entwickelt. Diese Brillen sind speziell auf die besonderen Entfernungen (Verhältnisse) am Bildschirmarbeitsplatz abgestimmt und ge-währleisten hohe Sehschärfe am Bildschirm, Tastatur und Beleg – und darüber hinaus auch in die weitere Arbeitsplatzumgebung.
Da sich die Sehschärfe mit zunehmendem Alter weiter verändert, muss sie regelmässig vom Augenarzt überprüft und die Brillenkor-rektur entsprechend angepasst werden. Es sind jedoch nicht allein die äusseren, durch die Sehaufgabe bestimmten Voraussetzun-gen zu berücksichtigen, sondern auch die individuellen Anforderungen des Brillen-trägers.
Stärker getönte Gläser eignen sich für die Arbeit am Bildschirm nicht, da sie die Leuchtdichteverhältnisse ungünstig verändern. Eine Entspiegelung ist dagegen zu empfehlen, weil sie möglicherweise auf dem Brillenglas auftretenden Reflexe herabmin-dert.
Hinweise zur Gestaltung der Arbeitsumgebung
Die sorgfältige und gut durchdachte Gestal-tung der Arbeitsumgebung ist eine unabding-bare Voraussetzung für die beschwerdefreie und erfolgreiche Arbeit am Bildschirm:
Hierzu gehört ein ausreichend grosser Ar-beitsplatz, der zwar noch den wirtschaftlichen Erfordernissen der Büroarbeit Rechnung trägt, aber auch die Bedürfnisse des Men-schen berücksichtigt, bei der Arbeit einen eigenen Freiraum zu haben und die nötige Distanz zu Kollegen wahren zu können.
Die farbliche Gestaltung erscheint ebenfalls für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz wichtig: Decken, Wände und Fussböden sollten zwar nicht blenden, auch nicht reflektieren, aber dennoch in hellen Farbtönen gehalten sein. Die ursprüngliche Forderung nach einem Beige-Grauton für die Geräte am Bildschir-marbeitsplatz tritt dadurch, dass die moder-nen Flachbildschirme einen weitaus grösseren Kontrast als die althergebrachten Kathodenstrahlbildschirme bieten, in den Hintergrund, da nun die Beleuchtung am Bildschirmarbeitsplatz doch heller sein kann, ohne die Zeichenerkennbarkeit zu mindern.
Da viele Menschen bei der Bildschirmarbeit unter einer Austrocknung der Augen-oberfläche leiden, sollte dieser Aspekt auch bei der Arbeitsplatzgestaltung berücksichtigt werden. Pflanzeninseln zeigen positive Wir-kung auf die Büroatmosphäre und tragen in erheblichem Masse zur Befeuchtung der Raumluft bei.
Klimaanlagen sollten zugfrei eingestellt sein und für eine ausreichende Befeuchtung sorgen. Dabei ist auf den turnusmässigen Filterwechsel besonderer Wert zu legen.
Diese Hinweise sollten im Einzelnen gerade auch bei der Neueinrichtung oder Änderung von Büroräumen mit dem Augenarzt vor Ort besprochen werden, um optimale Sehbedin-gungen einerseits und eine angenehme Arbeitsumgebung andererseits zum Wohl der Beschäftigung zu schaffen.
Ihr Augenarzt – Ihr Ansprechpartner vor Ort
Bei Beschwerden bei der Arbeit am Bildschir-marbeitsplatz zögern Sie nicht, sich sofort an Ihren Augenarzt zu wenden. Er kennt Ihr Auge wie kein anderer und weiss daher den besten Rat, wie Sie den Beschwerden ab-helfen können. Im Auftrag wird er auch gern bereit sein, bei der Umgestaltung Ihres Ar-beitsplatzes zu helfen.
Ihr Augenarzt nimmt selbstverständlich auch gern die von Gesetz wegen erforderlichen Vorsorgeuntersuchungen für Beschäftigte am Bildschirmarbeitsplatz vor und zeichnet sich durch höchste Qualität in Beratung, Untersuchung und Therapie aus.
Zum Energieauftanken empfiehlt sich Bewe-gung in frischer Luft. Wer seinen Arbeitstag am Bildschirm verbringt, sollte am Abend und am Wochenende "abschalten" und die Freizeit für sportliche Aktivitäten nutzen. Schwimmen zum Beispiel bekommt den vom langen Sitzen beanspruchten Rücken-und Nackenmuskeln besonders gut.
Sehen und Sehhilfen am Bildschirm-arbeitsplatz
Gesunde Augen und eine gute Sehschärfe sind die wichtigsten Voraussetzungen, um den Anforderungen der Bildschirmarbeit gewachsen zu sein. Wer am Bildschirm tätig ist, sollte sich grundsätzlich vom Augenarzt untersuchen lassen. Häufig können eine exakt angepasste Brille oder Kontaktlinsen die Arbeit wesentlich erleichtern.
Für Betriebe gelten hinsichtlich der Seh-schärfe sogar exakt definierte Vorschriften: Im Untersuchungsgrundsatz "G 37 - Bild-schirmarbeitsplätze" der gewerblichen Be-rufsgenossenschaften werden folgende Prüfungen des Sehvermögens festgelegt:
- Sehschärfe
- beidäugiges Sehen
- Farbsinn
- zentrales Gesichtsfeld
Der Grundsatz "G 37 - Bildschirmarbeits-plätze" der gewerblichen Berufsgenossenschaft besagt, dass Mitarbeiter ohne weiteres für diese Aufgabe geeignet sind, die auf beiden Augen 0,8 der normalen Sehschärfe erreichen. (Als normale Sehschärfe bezeich-net man den Wert 1,0 beiderseits.) Häufig liegt die Sehschärfe noch darüber.
Zeigt sich beim sogenannten Siebtest, dass die vorgeschriebene Sehschärfe nicht er-reicht wird, so ist eine ausführlichere augenärztliche Untersuchung erforderlich. In den meisten Fällen kann die Fehlsichtigkeit mit einer entsprechenden Brille oder mit Kontaktlinsen korrigiert werden. Wenn die Möglichkeit nicht besteht oder keine zufrie-den stellenden Verbesserungen zu erreichen sind, muss der Augenarzt entscheiden, ob dem Betreffenden die Arbeit am Bildschirm möglich ist. Eine vom Augenarzt zu begrün-dende absolute Nichteignung kommt jedoch äusserst selten vor.
Mit zunehmendem Alter nimmt die natürliche Nah-Sehschärfe ab. Das ist eine ganz nor-male Entwicklung, hervorgerufen durch die nachlassende Akkommodation, also die Fähigkeit der Augen, sich auf nähere Ziele einzustellen. Dieser Prozess beginnt etwa mit dem 40. Lebensjahr und schreitet konti-nuierlich fort bis zu einer Sehschärfen-minderung beim Nahsehen von über 50 Prozent. Wenn keine krankhaften Verän-derungen des Auges hinzukommen, lässt sich diese Alterssichtigkeit (Presbyopie) mit entsprechenden Brillen immer korrigieren.
Da das Auge dazu neigt, mangelnde Sehschärfe durch grössere Anstrengung sei-nes Sehapparates zu kompensieren, wir vielen Menschen gar nicht bewusst, dass ihre Sehfähigkeit nachlässt. Sie leiden dann "nur" unter den Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen und schnellere Ermüd-barkeit.
Im Grundsatz "G 37 - Bildschirmarbeits-plätze" sind für alle Mitarbeiter, die einen Bildschirm benutzen, Nachuntersuchungen im Abstand von fünf Jahren festgelegt. Mit fortschreitendem Lebensalter verkürzen sich die Untersuchungs-Intervalle auf drei Jahre.
Auch die Fähigkeit, räumlich zu sehen, spielt an diesem Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Besteht ein latentes, dass heisst ein unter-drücktes und normalerweise nicht sichtbares Schielen (Heterophorie), können bei Anstren-gung und Ermüdung Doppelbilder auftreten.
Im Extremfall sieht man sogar vorüber-gehend nur noch mit einem Auge, weil das andere so weit in eine Schielstellung ab-weicht, dass im Gehirn das von diesem Auge aufgenommene Bild unterdrückt wird.
Da die Arbeit am Bildschirm mit ständigem Blickwechsel zwischen Monitor und schrift-licher Vorlage verbunden ist, kommt der Beweglichkeit der Augen besondere Bedeu-tung zu, d.h. es sollte keine Störung in der Zusammenarbeit der Augenmuskeln vorlie-gen. In einem solchen Fall können störende Doppelbilder auftreten.
Farbfehlsichtigkeit schliesst die Arbeit an den heute üblichen farbigen Bildschirmen nicht aus. Programme sind auch für Personen mit Farbsinnstörungen bedienbar, da Farbe in der Regel nicht einziges Erkennungsmerkmal st. Lediglich für Aufgaben, bei denen es auf farbliche Gestaltung ankommt oder Mehrfar-bigkeit zur Unterscheidung dient, sollte eine normale Farbtüchtigkeit gegeben sein, da stärkere Störungen in diesem Bereich zur Farbvertauschung und damit zu möglichen Fehlern führen. Im Gegensatz zu Brechungs-fehlern des Auges lassen sich Farbsinn-störungen durch Sehhilfen nicht beheben.
Welche Eigenschaften muss eine Brille für die Bildschirmarbeit haben?
Bevor die Akkommodation (natürliche Nah-einstellung) nachlässt, ist die normale Brille auch für die Sehanforderungen am Bild-schirm geeignet. Das Gleiche gilt für Kontakt-linsen.
Bei fortgeschrittener Alterssichtigkeit (Pres-byopie) kommt man mit einer "Lesebrille" oder mit Zweistärkengläsern, die im unteren Bereich die zum Lesen erforderliche Seh-schärfe vermitteln, nicht mehr aus, weil die Distanz vom Auge zum Bildschirm oder zur Textvorlage eine andere als beim Lesen von Schriftstücken ist. Je weniger sich das Auge auf Entfernungsunterschiede einstellen kann, je geringer also die Akkommodationsbreite wird, um so mehr kommt es darauf an, dass die Korrektionswerte der Gläser exakt auf die für die Arbeit am Bildschirm erforderlichen Sehdistanzen abgestimmt sind. Verschiede-ne Hersteller haben sogar besondere Gleitsichtgläser für den Bildschirmarbeitsplatz entwickelt. Diese Brillen sind speziell auf die besonderen Entfernungen (Verhältnisse) am Bildschirmarbeitsplatz abgestimmt und ge-währleisten hohe Sehschärfe am Bildschirm, Tastatur und Beleg – und darüber hinaus auch in die weitere Arbeitsplatzumgebung.
Da sich die Sehschärfe mit zunehmendem Alter weiter verändert, muss sie regelmässig vom Augenarzt überprüft und die Brillenkor-rektur entsprechend angepasst werden. Es sind jedoch nicht allein die äusseren, durch die Sehaufgabe bestimmten Voraussetzun-gen zu berücksichtigen, sondern auch die individuellen Anforderungen des Brillen-trägers.
Stärker getönte Gläser eignen sich für die Arbeit am Bildschirm nicht, da sie die Leuchtdichteverhältnisse ungünstig verändern. Eine Entspiegelung ist dagegen zu empfehlen, weil sie möglicherweise auf dem Brillenglas auftretenden Reflexe herabmin-dert.
Hinweise zur Gestaltung der Arbeitsumgebung
Die sorgfältige und gut durchdachte Gestal-tung der Arbeitsumgebung ist eine unabding-bare Voraussetzung für die beschwerdefreie und erfolgreiche Arbeit am Bildschirm:
Hierzu gehört ein ausreichend grosser Ar-beitsplatz, der zwar noch den wirtschaftlichen Erfordernissen der Büroarbeit Rechnung trägt, aber auch die Bedürfnisse des Men-schen berücksichtigt, bei der Arbeit einen eigenen Freiraum zu haben und die nötige Distanz zu Kollegen wahren zu können.
Die farbliche Gestaltung erscheint ebenfalls für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz wichtig: Decken, Wände und Fussböden sollten zwar nicht blenden, auch nicht reflektieren, aber dennoch in hellen Farbtönen gehalten sein. Die ursprüngliche Forderung nach einem Beige-Grauton für die Geräte am Bildschir-marbeitsplatz tritt dadurch, dass die moder-nen Flachbildschirme einen weitaus grösseren Kontrast als die althergebrachten Kathodenstrahlbildschirme bieten, in den Hintergrund, da nun die Beleuchtung am Bildschirmarbeitsplatz doch heller sein kann, ohne die Zeichenerkennbarkeit zu mindern.
Da viele Menschen bei der Bildschirmarbeit unter einer Austrocknung der Augen-oberfläche leiden, sollte dieser Aspekt auch bei der Arbeitsplatzgestaltung berücksichtigt werden. Pflanzeninseln zeigen positive Wir-kung auf die Büroatmosphäre und tragen in erheblichem Masse zur Befeuchtung der Raumluft bei.
Klimaanlagen sollten zugfrei eingestellt sein und für eine ausreichende Befeuchtung sorgen. Dabei ist auf den turnusmässigen Filterwechsel besonderer Wert zu legen.
Diese Hinweise sollten im Einzelnen gerade auch bei der Neueinrichtung oder Änderung von Büroräumen mit dem Augenarzt vor Ort besprochen werden, um optimale Sehbedin-gungen einerseits und eine angenehme Arbeitsumgebung andererseits zum Wohl der Beschäftigung zu schaffen.
Ihr Augenarzt – Ihr Ansprechpartner vor Ort
Bei Beschwerden bei der Arbeit am Bildschir-marbeitsplatz zögern Sie nicht, sich sofort an Ihren Augenarzt zu wenden. Er kennt Ihr Auge wie kein anderer und weiss daher den besten Rat, wie Sie den Beschwerden ab-helfen können. Im Auftrag wird er auch gern bereit sein, bei der Umgestaltung Ihres Ar-beitsplatzes zu helfen.
Ihr Augenarzt nimmt selbstverständlich auch gern die von Gesetz wegen erforderlichen Vorsorgeuntersuchungen für Beschäftigte am Bildschirmarbeitsplatz vor und zeichnet sich durch höchste Qualität in Beratung, Untersuchung und Therapie aus.
Referenz:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft