Aargau Augenarzt
Kanton Aargau
Der Aargau ist ein Kanton im Norden der Deutschschweiz. Er grenzt an Deutschland im Norden, an die Kantone Basel-Landschaft, Solothurn und Bern im Westen, an den Kanton Luzern im Süden und an die Kantone Zug und Zürich im Osten. Der Aargau nimmt den nordöstlichen Teil des Schweizer Mittellandes mit dem Unterlauf der Aare ein, von der er seinen Namen hat.
1415 eroberten die Eidgenossen die Region von den Habsburgern, deren Stammburg sich in der Nähe des heutigen Hauptortes Aarau befand. Der südwestliche Teil wurde Untertanengebiet der Republik Bern. Mit der Gründung der Helvetischen Republik wurde 1798 aus dem Berner Aargau der Kanton Aargau geschaffen, das restliche Gebiet bildete den Kanton Baden. Diese beiden sowie das vorderösterreichische Fricktal verschmolzen 1803 zum Kanton Aargau in seiner heutigen Form.
Der Aargau ist eine der fruchtbarsten Regionen der Schweiz. In der landwirtschaftlichen Produktion dominieren die Milchwirtschaft sowie der Obst- und Getreideanbau. Historisch war die Strohflechterei von Bedeutung. In der Industrie sind die Branchen Maschinen- und Elektroindustrie, Lebensmittelverarbeitung, Elektronik und Präzisionsinstrumente sowie die Zementproduktion vertreten. Der Aargau ist für die Schweiz ein wichtiger Energieproduzent und Standort mehrerer Nuklearanlagen.
Für Touristen bietet der Kanton zahlreiche Burgen und Schlösser, ein reichhaltiges Angebot an Museen sowie Thermalquellen in Bad Zurzach, Baden, Rheinfelden und Schinznach-Bad. Die Bevölkerung spricht grösstenteils deutsch, der Kanton ist traditionell paritätisch, wobei heute eine knappe Mehrheit römisch-katholisch ist. Insgesamt leben etwa 678'000 Einwohner (Stand 2018) auf einer Fläche von 1403,81 km².
Geographie
Der Aargau liegt im Norden der Schweiz, im Mittelland und in den östlichen Ausläufern des Juras. Seinen Namen hat der Kanton vom Fluss Aare. Er grenzt im Norden an den Rhein und damit an Baden-Württemberg (Deutschland), im Osten an den Kanton Zürich, im Süden an die Kantone Luzern und Zug, und im Westen an die Kantone Bern, Solothurn und Basel-Landschaft.
Der Aargau weist eine starke naturräumliche Gliederung auf. Der nördliche Kantonsteil wurde durch die Gebirgsbildung des Juras geprägt, der im Mittelland gelegene südliche Teil durch die Gletscherbewegungen der Eiszeiten geformt. Die Riss-Eiszeit, die vor rund 140'000 Jahren ihren Höhepunkt erreichte, bedeckte fast das gesamte Gebiet des heutigen Kantons, mit Ausnahme des westlichen Fricktals um Rheinfelden sowie einiger Juragipfel, die aus dem Eismeer ragten.
Während der Würm-Eiszeit war die Vergletscherung zwar weitaus geringer (nur der südöstliche Teil des Kantonsgebiets war von Eis bedeckt), doch sie prägte die Landschaft nachhaltig. Der Reussgletscher und der Linthgletscher, die vor rund 20'000 Jahren ihre grösste Mächtigkeit erreicht hatten, hinterliessen zahlreiche Findlinge, die aus dem Alpenraum in die Ebene verschoben wurden. Die einstige Ausdehnung dieser Gletscher ist heute noch gut erkennbar an den Endmoränen bei Killwangen, Mellingen, Othmarsingen, Seon, Staffelbach, Würenlos und Zetzwil. Die bei der Moräne von Seon zurückgelassenen Gesteinsmassen stauten den Hallwilersee, der am Ende der Eiszeit etwa doppelt so gross war wie heute und innerhalb von einigen tausend Jahren durch Auffüllung des ehemaligen Seebeckens mit Sedimenten auf die heutige Grösse zurückschrumpfte. Die Flüsse lagerten in den Tälern im Vorfeld der Gletscher ausgedehnte Schotterfelder ab, die wichtige Grundwasserleiter darstellen.
Der höchste Punkt des Kantons liegt auf dem Geissflue-Grat auf 908 m ü. M.
Gewässersystem
Ein besonderes Kennzeichen des Kantons Aargau ist die Vereinigung derjenigen grossen Schweizer Flüsse, die über den Rhein in die Nordsee entwässern. Der Rhein bildet die Nordgrenze des Kantons und gleichzeitig die Staatsgrenze zu Deutschland. Bei Koblenz fliesst die Aare in den Rhein, nur zwölf Kilometer nach der Vereinigung der grössten Flüsse des Schweizer Mittellandes im Wasserschloss. Kurz nacheinander münden im Gebenstorfer Ortsteil Vogelsang Reuss und Limmat in die Aare. Die Limmat kommt dabei von Südosten her und bringt das Wasser von Reppisch und vom Egelsee mit, die Reuss kommt von Süden. Die Aare, die zwischen Murgenthal und Aarburg die Kantonsgrenze zum Kanton Solothurn bildet, nimmt die Wigger, die Suhre und den Aabach auf, bevor sie kurz hinter Brugg das Wasserschloss erreicht. Mit den Flüssen Limmat, Reuss, Aare und Rhein fliessen Wasser von 24 Kantonen durch den Aargau (Ausnahmen: Kantone Genf und Basel-Stadt).
Im Einzelnen präsentiert sich das Gewässersystem des Aargaus folgendermassen:
Rhein
Sissle
Zeiherbach
Aare
Klingnauer Stausee
Surb
Limmat
Reppisch
Egelsee
Reuss
Aabach
Bünz
Hallwilersee
Suhre
Wyna
Uerke
Ruederche
Wigger
Talbach
Sprachen
Mundarten
Die deutschen Dialekte im Kanton Aargau gehören zum Hochalemannischen. Aufgrund der zentralen Lage des Kantons und bedingt durch die jahrhundertelange politische und wirtschaftliche Orientierung nach verschiedenen Zentren sowie das Fehlen eines starken Zentrums gehört der Aargau dialektal verschiedenen Gruppen des Schweizerdeutschen an.
Der Nordwesten gehört zum Nordwestschweizerdeutschen: Kombination Daag [dɑːg] «Tag», dieff [diəfː] «tief», Baum, Gäiss [bæʊm gæɪsː] «Baum, Geiss», Rugge [rʊkːə] «Rücken», het/hätt [hɛt hæt] «(er) hat/hätte»,
der Südwesten nähert sich dem Berndeutschen: Kombination Taag [tɑːg] «Tag», töiff [tœɪfː] «tief», Boum, Geiss [bɔʊm geɪsː] «Baum, Geiss», Rügge [rʏkːə] «Rücken», het/hätt [hɛt hæt] «(er) hat/hätte»,
der Nordosten nähert sich dem Zürichdeutschen: Kombination Taag [tɑːg] «Tag», tüüff [tyːfː] «tief», Baum, Gäiss [bæʊm gæɪsː] «Baum, Geiss», Rugge [rʊkːə] «Rücken», hät/hett [hæt het] «(er) hat/hätte»,
der Südosten nähert sich dem Luzerndeutschen: Kombination Taag [tɑːg] «Tag», töiff [tœɪfː] «tief», het/hätt [hɛt hæt] «(er) hat/hätte», anders als dieses jedoch wie im Nordosten Baum, Gäiss [bæʊm gæɪsː] «Baum, Geiss», Rugge [rʊkːə] «Rücken».
Zwischen Ost und West halbiert ist der Kanton mit Bezug auf die Pluralendung des Verbs: Die Westhälfte kennt den zweiförmigen Plural etwa des Berndeutschen und des Solothurner Dialekts (mir mache, ir mached, si mache «wir machen, ihr macht, sie machen»), die Osthälfte den einförmigen Plural etwa des Zürichdeutschen und Luzerndeutschen (mir mached, ir mached, si mached).
Im Surbtal, wo in Endingen und Lengnau jahrhundertelang eine bedeutende jüdische Bevölkerung lebte, die im 19. und 20. Jahrhundert grösstenteils in den Kanton Zürich auswanderte, wurde bis ins 20. Jahrhundert ein westjiddischer Dialekt gesprochen.
Muttersprachen nach Anzahl Sprecher
Im Einzelnen waren die Sprachverhältnisse am 5. Dezember 2000 die Folgenden:
Deutsch: 477'093 (87,1 %)
Italienisch: 17'847 (3,3 %)
Serbokroatisch: 10'645 (1,9 %)
Albanisch: 9'823 (1,8 %)
Französisch: 4'151 (0,8 %)
Rätoromanisch: 618 (0,1 %)
Andere: 27'316 (5,0 %)
Religionen – Konfessionen
Geschichte
Da der Kanton Aargau erst im Jahre 1803 aus verschiedenen älteren Territorien geschaffen worden ist, gehört er zu den paritätischen Kantonen.
Traditionell reformiert (protestantisch) ist der ehemalige Berner Aargau mit den heutigen Bezirken Aarau, Brugg, Kulm, Lenzburg und Zofingen. Traditionell römisch-katholisch sind die ehemaligen Gemeinen Herrschaften mit den heutigen Bezirken Baden, Bremgarten, Muri und Zurzach, wobei es in Baden und Zurzach traditionell eine reformierte und eine jüdische Minderheit gibt, sowie das bis 1802 österreichische Fricktal mit den heutigen Bezirken Laufenburg und Rheinfelden. Im letztgenannten Bezirk ist auch die christkatholische (altkatholische) Kirche vertreten.
In den letzten Jahrzehnten haben sich die einst starren Konfessionsgrenzen stark verwischt. Durch Zuwanderung ausländischer Bevölkerungsgruppen haben im Kanton Aargau inzwischen auch andere Religionen (Islam, Buddhismus, Hinduismus) Einzug gehalten.
Konfessionsstatistik
Bei einer Gesamtbevölkerung von 670'050 Einwohnern waren per 31. Dezember 2017 im Kanton Aargau 215'947 Einwohner (32,2 Prozent) Mitglied der römisch-katholischen Kirche, 164'532 Einwohner (24,6 Prozent) gehörten der evangelisch-reformierten Kirche an und 3'018 Einwohner (0,5 Prozent) waren christkatholisch.
Seit der Volkszählung 2000 liegen (von den drei Landeskirchen abgesehen) für die Gesamtbevölkerung des Kanton Aargaus keine genauen Mitgliederzahlen zu den verschiedenen Religionsgemeinschaften mehr vor. Das Bundesamt für Statistik führt jedoch Stichprobenerhebungen durch, bei welchen auch andere Religionsgemeinschaften im Kanton Aargau erfasst werden. Bei der Stichprobenerhebung von 2017 gaben 32,2 Prozent der Befragten ab 15 Jahren im Kanton Aargau an, römisch-katholisch zu sein, 23,3 Prozent waren evangelisch-reformiert, 16,8 Prozent bekannten sich zu einer anderen Religionsgemeinschaft und 27,7 Prozent der Befragten ab 15 Jahren waren konfessionslos. Je nach Herkunft beziehungsweise Nationalität unterscheidet sich laut der Erhebung das Religionsbekenntnis der Befragten zudem teilweise deutlich.
Der Aargau ist ein Kanton im Norden der Deutschschweiz. Er grenzt an Deutschland im Norden, an die Kantone Basel-Landschaft, Solothurn und Bern im Westen, an den Kanton Luzern im Süden und an die Kantone Zug und Zürich im Osten. Der Aargau nimmt den nordöstlichen Teil des Schweizer Mittellandes mit dem Unterlauf der Aare ein, von der er seinen Namen hat.
1415 eroberten die Eidgenossen die Region von den Habsburgern, deren Stammburg sich in der Nähe des heutigen Hauptortes Aarau befand. Der südwestliche Teil wurde Untertanengebiet der Republik Bern. Mit der Gründung der Helvetischen Republik wurde 1798 aus dem Berner Aargau der Kanton Aargau geschaffen, das restliche Gebiet bildete den Kanton Baden. Diese beiden sowie das vorderösterreichische Fricktal verschmolzen 1803 zum Kanton Aargau in seiner heutigen Form.
Der Aargau ist eine der fruchtbarsten Regionen der Schweiz. In der landwirtschaftlichen Produktion dominieren die Milchwirtschaft sowie der Obst- und Getreideanbau. Historisch war die Strohflechterei von Bedeutung. In der Industrie sind die Branchen Maschinen- und Elektroindustrie, Lebensmittelverarbeitung, Elektronik und Präzisionsinstrumente sowie die Zementproduktion vertreten. Der Aargau ist für die Schweiz ein wichtiger Energieproduzent und Standort mehrerer Nuklearanlagen.
Für Touristen bietet der Kanton zahlreiche Burgen und Schlösser, ein reichhaltiges Angebot an Museen sowie Thermalquellen in Bad Zurzach, Baden, Rheinfelden und Schinznach-Bad. Die Bevölkerung spricht grösstenteils deutsch, der Kanton ist traditionell paritätisch, wobei heute eine knappe Mehrheit römisch-katholisch ist. Insgesamt leben etwa 678'000 Einwohner (Stand 2018) auf einer Fläche von 1403,81 km².
Geographie
Der Aargau liegt im Norden der Schweiz, im Mittelland und in den östlichen Ausläufern des Juras. Seinen Namen hat der Kanton vom Fluss Aare. Er grenzt im Norden an den Rhein und damit an Baden-Württemberg (Deutschland), im Osten an den Kanton Zürich, im Süden an die Kantone Luzern und Zug, und im Westen an die Kantone Bern, Solothurn und Basel-Landschaft.
Der Aargau weist eine starke naturräumliche Gliederung auf. Der nördliche Kantonsteil wurde durch die Gebirgsbildung des Juras geprägt, der im Mittelland gelegene südliche Teil durch die Gletscherbewegungen der Eiszeiten geformt. Die Riss-Eiszeit, die vor rund 140'000 Jahren ihren Höhepunkt erreichte, bedeckte fast das gesamte Gebiet des heutigen Kantons, mit Ausnahme des westlichen Fricktals um Rheinfelden sowie einiger Juragipfel, die aus dem Eismeer ragten.
Während der Würm-Eiszeit war die Vergletscherung zwar weitaus geringer (nur der südöstliche Teil des Kantonsgebiets war von Eis bedeckt), doch sie prägte die Landschaft nachhaltig. Der Reussgletscher und der Linthgletscher, die vor rund 20'000 Jahren ihre grösste Mächtigkeit erreicht hatten, hinterliessen zahlreiche Findlinge, die aus dem Alpenraum in die Ebene verschoben wurden. Die einstige Ausdehnung dieser Gletscher ist heute noch gut erkennbar an den Endmoränen bei Killwangen, Mellingen, Othmarsingen, Seon, Staffelbach, Würenlos und Zetzwil. Die bei der Moräne von Seon zurückgelassenen Gesteinsmassen stauten den Hallwilersee, der am Ende der Eiszeit etwa doppelt so gross war wie heute und innerhalb von einigen tausend Jahren durch Auffüllung des ehemaligen Seebeckens mit Sedimenten auf die heutige Grösse zurückschrumpfte. Die Flüsse lagerten in den Tälern im Vorfeld der Gletscher ausgedehnte Schotterfelder ab, die wichtige Grundwasserleiter darstellen.
Der höchste Punkt des Kantons liegt auf dem Geissflue-Grat auf 908 m ü. M.
Gewässersystem
Ein besonderes Kennzeichen des Kantons Aargau ist die Vereinigung derjenigen grossen Schweizer Flüsse, die über den Rhein in die Nordsee entwässern. Der Rhein bildet die Nordgrenze des Kantons und gleichzeitig die Staatsgrenze zu Deutschland. Bei Koblenz fliesst die Aare in den Rhein, nur zwölf Kilometer nach der Vereinigung der grössten Flüsse des Schweizer Mittellandes im Wasserschloss. Kurz nacheinander münden im Gebenstorfer Ortsteil Vogelsang Reuss und Limmat in die Aare. Die Limmat kommt dabei von Südosten her und bringt das Wasser von Reppisch und vom Egelsee mit, die Reuss kommt von Süden. Die Aare, die zwischen Murgenthal und Aarburg die Kantonsgrenze zum Kanton Solothurn bildet, nimmt die Wigger, die Suhre und den Aabach auf, bevor sie kurz hinter Brugg das Wasserschloss erreicht. Mit den Flüssen Limmat, Reuss, Aare und Rhein fliessen Wasser von 24 Kantonen durch den Aargau (Ausnahmen: Kantone Genf und Basel-Stadt).
Im Einzelnen präsentiert sich das Gewässersystem des Aargaus folgendermassen:
Rhein
Sissle
Zeiherbach
Aare
Klingnauer Stausee
Surb
Limmat
Reppisch
Egelsee
Reuss
Aabach
Bünz
Hallwilersee
Suhre
Wyna
Uerke
Ruederche
Wigger
Talbach
Sprachen
Mundarten
Die deutschen Dialekte im Kanton Aargau gehören zum Hochalemannischen. Aufgrund der zentralen Lage des Kantons und bedingt durch die jahrhundertelange politische und wirtschaftliche Orientierung nach verschiedenen Zentren sowie das Fehlen eines starken Zentrums gehört der Aargau dialektal verschiedenen Gruppen des Schweizerdeutschen an.
Der Nordwesten gehört zum Nordwestschweizerdeutschen: Kombination Daag [dɑːg] «Tag», dieff [diəfː] «tief», Baum, Gäiss [bæʊm gæɪsː] «Baum, Geiss», Rugge [rʊkːə] «Rücken», het/hätt [hɛt hæt] «(er) hat/hätte»,
der Südwesten nähert sich dem Berndeutschen: Kombination Taag [tɑːg] «Tag», töiff [tœɪfː] «tief», Boum, Geiss [bɔʊm geɪsː] «Baum, Geiss», Rügge [rʏkːə] «Rücken», het/hätt [hɛt hæt] «(er) hat/hätte»,
der Nordosten nähert sich dem Zürichdeutschen: Kombination Taag [tɑːg] «Tag», tüüff [tyːfː] «tief», Baum, Gäiss [bæʊm gæɪsː] «Baum, Geiss», Rugge [rʊkːə] «Rücken», hät/hett [hæt het] «(er) hat/hätte»,
der Südosten nähert sich dem Luzerndeutschen: Kombination Taag [tɑːg] «Tag», töiff [tœɪfː] «tief», het/hätt [hɛt hæt] «(er) hat/hätte», anders als dieses jedoch wie im Nordosten Baum, Gäiss [bæʊm gæɪsː] «Baum, Geiss», Rugge [rʊkːə] «Rücken».
Zwischen Ost und West halbiert ist der Kanton mit Bezug auf die Pluralendung des Verbs: Die Westhälfte kennt den zweiförmigen Plural etwa des Berndeutschen und des Solothurner Dialekts (mir mache, ir mached, si mache «wir machen, ihr macht, sie machen»), die Osthälfte den einförmigen Plural etwa des Zürichdeutschen und Luzerndeutschen (mir mached, ir mached, si mached).
Im Surbtal, wo in Endingen und Lengnau jahrhundertelang eine bedeutende jüdische Bevölkerung lebte, die im 19. und 20. Jahrhundert grösstenteils in den Kanton Zürich auswanderte, wurde bis ins 20. Jahrhundert ein westjiddischer Dialekt gesprochen.
Muttersprachen nach Anzahl Sprecher
Im Einzelnen waren die Sprachverhältnisse am 5. Dezember 2000 die Folgenden:
Deutsch: 477'093 (87,1 %)
Italienisch: 17'847 (3,3 %)
Serbokroatisch: 10'645 (1,9 %)
Albanisch: 9'823 (1,8 %)
Französisch: 4'151 (0,8 %)
Rätoromanisch: 618 (0,1 %)
Andere: 27'316 (5,0 %)
Religionen – Konfessionen
Geschichte
Da der Kanton Aargau erst im Jahre 1803 aus verschiedenen älteren Territorien geschaffen worden ist, gehört er zu den paritätischen Kantonen.
Traditionell reformiert (protestantisch) ist der ehemalige Berner Aargau mit den heutigen Bezirken Aarau, Brugg, Kulm, Lenzburg und Zofingen. Traditionell römisch-katholisch sind die ehemaligen Gemeinen Herrschaften mit den heutigen Bezirken Baden, Bremgarten, Muri und Zurzach, wobei es in Baden und Zurzach traditionell eine reformierte und eine jüdische Minderheit gibt, sowie das bis 1802 österreichische Fricktal mit den heutigen Bezirken Laufenburg und Rheinfelden. Im letztgenannten Bezirk ist auch die christkatholische (altkatholische) Kirche vertreten.
In den letzten Jahrzehnten haben sich die einst starren Konfessionsgrenzen stark verwischt. Durch Zuwanderung ausländischer Bevölkerungsgruppen haben im Kanton Aargau inzwischen auch andere Religionen (Islam, Buddhismus, Hinduismus) Einzug gehalten.
Konfessionsstatistik
Bei einer Gesamtbevölkerung von 670'050 Einwohnern waren per 31. Dezember 2017 im Kanton Aargau 215'947 Einwohner (32,2 Prozent) Mitglied der römisch-katholischen Kirche, 164'532 Einwohner (24,6 Prozent) gehörten der evangelisch-reformierten Kirche an und 3'018 Einwohner (0,5 Prozent) waren christkatholisch.
Seit der Volkszählung 2000 liegen (von den drei Landeskirchen abgesehen) für die Gesamtbevölkerung des Kanton Aargaus keine genauen Mitgliederzahlen zu den verschiedenen Religionsgemeinschaften mehr vor. Das Bundesamt für Statistik führt jedoch Stichprobenerhebungen durch, bei welchen auch andere Religionsgemeinschaften im Kanton Aargau erfasst werden. Bei der Stichprobenerhebung von 2017 gaben 32,2 Prozent der Befragten ab 15 Jahren im Kanton Aargau an, römisch-katholisch zu sein, 23,3 Prozent waren evangelisch-reformiert, 16,8 Prozent bekannten sich zu einer anderen Religionsgemeinschaft und 27,7 Prozent der Befragten ab 15 Jahren waren konfessionslos. Je nach Herkunft beziehungsweise Nationalität unterscheidet sich laut der Erhebung das Religionsbekenntnis der Befragten zudem teilweise deutlich.